Zugunglück Meerbusch: Fehlhandlung des Fdl wahrscheinlich
Dem Zugunglück in Meerbusch-Osterath ging vermutlich eine Fehlhandlung des Fahrdienstleiters (Fdl) zuvor.
Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Ermittlerkreisen erfuhr, gab der Fdl dem Triebfahrzeugführer (Tf) des Regionalzuges über Zugfunk mündlich die Erlaubnis zur Weiterfahrt, obwohl der Güterzug sich in dem Blockabschnitt befand, was auch auf dem Stellwerk angezeigt wurde (Rotausleuchtung). Eine Rolle soll laut RND dabei gespielt haben, dass die vergebenen Zugnummern fehlerhaft eingetragen waren. Unklar ist zudem, ob der Fdl dem Tf von National Express den Befehl zur Zwangsbremsung gab oder ob er dies aus eigenem Antrieb tat. Dass der Aufprall relativ glimpflich ausging, lag mit daran, dass der Güterzug schon wieder angefahren sein soll. So lag die Unfallstelle bei km 42,0, das Esig (Einfahrsignal), vor dem der Güterzug hielt, bei km 42,4. Der Erzleerzug ist aber mit rund 750 m deutlich länger als diese 400 m Differenz. (cm)