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Unfallzug in Kanada: Zu wenige Handbremsen angelegt – neue Vorschrift erlassen

Der Zug, bei dessen Entgleisung mit dem anschließenden Flammeninferno wahrscheinlich 50 Personen starben, war nicht richtig abgestellt gewesen. Wie das Transportation Safety Board of Canada (TSB) in einem ersten Untersuchungsbericht darlegte, habe die Bremskraft nicht ausgereicht, um den Zug zu halten.

Der Zug der Montreal Maine & Atlantic (MMA) war 4700 m lang und wog über 10.000 t. Er bestand aus 72 Kesselwagen mit Rohöl und wurde von fünf Loks gezogen. MMA fährt solche Züge einmännig. Der Zug, der von Montreal nach Saint John fuhr, wurde in Nantes (Quebec) gegen 23h Ortszeit zum Crewwechsel auf der Strecke abgestellt. Auf der führenden Lok entstand gegen 23.50 ein Brand, den die örtliche Feuerwehr löschte. Gegen 1h begann der Zug die 12 ‰-Rampe gen Lac-Mégantic hinabzurollen – 63 Kesselwagen entgleisten. TSB hat zuvor schon ähnliche Unfälle untersucht. Daher hat TSB Transport Canada angewiesen, dass Güterzüge mit Gefahrgut künftig nicht mehr unbewacht auf Streckengleisen angestellt werden dürfen. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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