Nord-Süd-Gütertransit: SBB und BLS fordern Korridor durch Frankreich
Da in Deutschland der Ausbau des internationen Nord-Süd-Güterverkehrskorridors stockt, fordern die Güterbahnen SBB Cargo und BLS Cargo eine politische Initiative der Schweiz.
Sie fordern mit Frankreich und Belgien einen Staatsvertrag zum Infrastrukturausbau zu schließen. Damit soll eine leistungsfähige Alternativroute (Flachbahn) für den Güterverkehr unter Umgehung Deutschlands geschaffen werden. Die linksrheinische Strecke via Frankreich sei optimal für die volumenstarke Relation Belgien–Italien. Zudem sei eine direkte Verbindungsstrecke mit dem rechtsrheinischen Korridor vorhanden, was der Risikominderung diene. Um die Kapazitäten dieser alternativen Routen stärker für den Kombinierten Verkehr durch die Schweiz nutzbar zu machen, müssten die Strecke Zeebrugge/Antwerpen–Strasbourg–Basel und die Querverbindung Wörth–Lauterbourg–Strasbourg für 740 m Zuglänge, 4 m Eckhöhe, 2000 t mit einer Lok sowie ETCS ausgebaut werden, fordern die beiden Bahnunternehmen in einer gemeinsamen Erklärung. Der Ausbau einer korridorkonformen Alternativstrecke via Frankreich liege stark im Interesse der Schweiz und seiner Transit-Verlagerungspolitik. Das Parlament solle den Bundesrat (die Schweizer Regierung) auffordern, eine entsprechende staatsvertragliche Initiative zu ergreifen. Zudem müsse der Ausbau der Rheintalbahn in Deutschland, dessen Fertigstellung auf 2040 verschoben worden sei, mit Nachdruck weiterverfolgt werden. (as)