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Luxemburg: Technische und menschliche Fehler führten zur Kollision bei Bettembourg

Das Parquet de Luxembourg hat am 21.03.2017 das vorläufige Gutachten eines vom Untersuchungsrichter zur Auswertung der Black Box ernannten Experten zum Zugunglück bei Bettembourg veröffentlicht.

Dabei stellte sich raus, das eine Verkettung von Fehlern des Triebfahrzeugführer und des Signalsystem den Unfall herbeiführten. Am 14.02.2017 hätte der Personenzug TER 88807 Luxembourg – Thionville am Hauptsignal halten müssen, um den Güterzug 49800 in den Rangierbahnhof Bettembourg einfahren zu lassen. Ein Vorsignal warnte den Lokführer des TER, dass das folgende Hauptsignal auf Halteposition stand. Der Lokführer hätte daraufhin seine Geschwindigkeit reduzieren müssen, was er aber nicht tat. Der zugehörige Gleiskontakt Bauart „Crocodile”, eine Komponente des Signalisierungssystems Memor II+, hätte die Geschwindigkeit überwachen sollen. Die Aufzeichnungen zeigen jedoch, dass dieser Impuls nicht empfangen wurde. Das System Memor II+ an Bord des Triebzuges konnte daher keine Notbremsung schon am Vorsignal auslösen. Im Moment des Passierens des Hauptsignals in der Position „Halt” kurz vor der Weiche, an der sich der Unfall ereignete, leitete der Lokführer des TER 88807 im letzten Moment eine Notbremsung ein. Das System MEMOR II+ hat die Durchfahrt des TER 88807 am Hauptsignal aufgezeichnet und bei einer Geschwindigkeit von 133 km eine Notbremsung eingeleitet. Die letzte notierte Geschwindigkeit des Personenzugs vor der Kollision mit dem Güterzug betrug 85 km/h. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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