Forschung: Mund-Nase-Bedeckung in Zügen wirkt
Eine Mund-Nase-Bedeckung ist während der Zugfahrt eine wirksame Möglichkeit, die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu begrenzen.
Das zeigt eine wissenschaftliche Studie der Deutschen Bahn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), deren Kurzfassung veröffentlicht wurde. Die Untersuchung hat gezeigt, dass der indirekte Weg von Tröpfchen und Aerosolen zum Fahrgast durch die Klimaanlage in einem Schienenfahrzeug faktisch keine Rolle spielt: Die Anzahl der Teilchen, die durch die Klimaanlage angesaugt und zu einem Fahrgast wieder verteilt werden, ist wesentlich kleiner als die Anzahl der Partikel, die auf direktem Weg im Fahrgastraum zu einem Fahrgast übertragen werden. Eine Mund-Nase-Bedeckung (MNB) begrenzt den direkten Weg der Partikelausbreitung und reduziert die Konzentrationsspitzen von Aerosolen und Tröpfchen in unmittelbarer Nähe der Quelle. Bei den Untersuchungen wurde unter anderem die Atmung eines Fahrgastes mit und ohne Mund-Nase-Bedeckung simuliert. Die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen wurde mittels Verteilung von künstlichem Speichel und Spurengas nachgebildet und vermessen. Sich bewegende Personen wurden zur Vereinfachung der Untersuchungen nicht berücksichtigt. Für eine virologische Bewertung möglicher Infektionsrisiken ist weitere wissenschaftliche Forschungsarbeit nötig. Die Messungen durch das DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik fanden im „Demonstratorfahrzeug für Innovationen im Reisendenkomfort und Klimatisierung“ (DIRK) statt, einem Mittelwagen eines ICE 2. Durchgeführt wurden die Versuche in der Klimakammer der DB Systemtechnik in Minden. (cm)