DB Fernverkehr: Streichungen von Zügen wegen Trassenpreisen geplant
Die für das Fahrplanjahr stark steigenden Trassenpreise sorgen bekanntlich im Güterverkehr für große Sorgen. Aber auch der Fernverkehr ist betroffen und die DB Fernverkehr scheint nun die Reißleine zu ziehen.
Laut Spiegel hat der Konzern bereits Anfang Februar die Bundesnetzagentur unterrichtet, auf einigen Linien den Verkehr auszudünnen oder sie sogar komplett einzustellen. Komplett entfallen sollen demnach die Linien
• IC 34: Norddeich Mole – Münster – Dortmund – Siegen – Frankfurt
• IC 51: Gera – Weimar – Erfurt – Gotha – Kassel – Dortmund – Köln und
• IC 61: Karlsruhe – Stuttgart – Aalen – Crailsheim – Nürnberg – Leipzig.
Weiter sollen in der Nebensaison weniger ICE nach Stralsund und Rügen verkehren. Laut Spiegel habe die Einstellung der IC-Linie 17 Dresden – Berlin – Rostock „offenbar durch politischen Druck gestoppt werden“ können. Als Grund nennt die Deutsche Bahn konkret die neuen Trassenpreise. „Wie in der öffentlich-mündlichen Verhandlung zugesagt, erläutern wir nachstehend, dass die beabsichtigten Trassenpreissteigerungen zu einem Marktausschluss im SPFV (Fernverkehr, Anmerkung der Redaktion) führen werden“, schreibt der Konzern an die BNetzA. Zunächst hatte der Konzern indirekt die Streichung bestätigt: Wenn die Trassenpreiserhöhung wie angekündigt umgesetzt werde, „sind Angebotsreduktionen und auch eine Erhöhung der Ticketpreise unumgänglich. Konkret bedeutet dies, dass für die DB Fernverkehr AG schlecht ausgelastete Züge nicht mehr tragbar wären und das Angebot entsprechend reduziert werden muss“. Dieses Statement hat der Konzern aber schnell wieder gelöscht. Später schickte der Konzern ein Statement von Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson: „Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen. Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor.“ (cm)