PKP-Chef Krzysztof Mamiński ist neuer Präsident der UIC
Als „Ritterschlag für die polnischen Eisenbahnen" bezeichnete der CEO der Polnischen Staatsbahnen PKP Krzysztof Mamiński seine Wahl zum UIC-Präsidenten.
Die Wahl fand am 8. Juli auf der 89. Generalversammlung der UIC statt, auf der ein neues Präsidium gewählt wurde. UIC ist die Abkürzung für Union internationale des chemins de fer, der Internationale Dachverband der Eisenbahnen wurde 1922 in Paris gegründet. Auf der Generalversammlung „gab es zwar mehrere potenzielle Kandidaten, darunter den Präsidenten der Chinesischen Eisenbahnen oder den Präsident der Britischen Bahnen“, berichtete Mamiński dem polnischen Eisenbahnportal "Rynek Kolejowy". „Aber letztendlich, als Ergebnis vieler Interviews, die ich geführt habe, die Chefs der deutschen, italienischen und vieler anderer Bahnen eingeschlossen, wurde einstimmig beschlossen, die Aufgaben des Vorsitzenden dem Präsidenten der PKP SA zu übertragen.“
Als wichtigstes Ziel bezeichnete Mamiński, „das öffentliche Bewusstsein dafür zu stärken, dass die Eisenbahn heute der emissionsärmste und sicherste Verkehrsträger ist - derjenige, der globalen Herausforderungen am effektivsten begegnen kann.“ Weiteres Ziel sei die Interoperabilität: „die einzelnen Bahnen zunehmend an die einheitlichen Prinzipien der Betriebstätigkeit anzupassen und Schnittstellen in heute diversifizierte Systeme zu bauen. All dies, damit Ländergrenzen bei der Umsetzung von Verkehrsaufgaben kein Problem darstellen. Auch Sicherheit, Digitalisierung und die Erleichterung des Zugangs zur Bahn für einzelne Fahrgäste sind sehr wichtig.“
Für Polen seien Initiativen für ein „gemeinsames Ticket“ wichtig. Mit der weitgehend osteuropäischen OSShD, der Organisation für Zusammenarbeit der Eisenbahnen (russisch Организация Сотрудничества Железных Дорог (ОСЖД)), bestehe die Aufgabe, eine Vereinbarung über Frachtbriefe abzuschließen. Mamiński : „Dies wird seit Jahren von zwei Organisationen ausgehandelt, und ich hoffe, dass während meiner Amtszeit eine Einigung erzielt werden kann.“
Zum Thema Neue Seidenstraße sagte der neue UIC-Präsident: „Polen ist Teilnehmer an der Vereinbarung von sieben Eisenbahnbehörden, die vor zwei Jahren zur Effizienzsteigerung des Verkehrs auf der Neuen Seidenstraße geschlossen wurde. Unterzeichner dieses Abkommens sind Eisenbahnen aus sieben Ländern: China, Russland, Mongolei, Kasachstan, Weißrussland, Deutschland und Polen, aber mir wurde die Rolle des UIC-Vorsitzenden anvertraut. Ich möchte betonen, dass die Frage nach meiner Person dabei am wenigsten wichtig ist. Ich persönlich freue mich sehr, dass Polen und die polnischen Bahnen in den Augen der gesamten Bahnwelt Anerkennung gefunden haben. Es ist ein Teamsieg.“
In den kommenden Monaten will Mamiński mit den fünf Regionalleitern der UIC sowie anderen UIC-Mitgliedern mit Titel und Mandat persönliche Gespräche führen. Für den Herbst ist ein Klimagipfel in Glasgow geplant, bei dem Mamiński den Internationalen Eisenbahnverband vertreten wird, und im nächsten Jahr feiert die UIC ihr 100-jähriges Jubiläum in Peking. Zusätzlich ist ein großangelegter zwanzigster Kongress der Hochgeschwindigkeitsbahnen in Planung. Mamiński wird sich auch hier einbringen, ohne allerdings sein Amt als PKP-Chef deshalb aufzugeben. (red./hfs)